KRANKHEITEN & BEHANDLUNG


Penisvorfall

Der Penisvorfall ist leicht daran zu erkennen, dass sich der Penis nicht mehr einzieht und gerötet-/geschwollen ist. Durch abgelöste Haare die an der Penisschleimhaut hängen bleiben, kann sich ein verengender Ring bilden - dies nennt man einen Penisring. Auch dieser kann für das Tier sehr unangenehm sein und sollte schnellstmöglich vollständig entfernt werden. Bei nicht so schwerwiegenden Fällen kann dieser mit etwas Babyöl selbst entfernt werden. Ist dies nicht möglich oder sieht man eine Verletzungen oder ist die Schwellung zu stark ausgebildet, muss man sofort einen Tierarzt aufsuchen, hier droht die Gefahr der Absterbung und der eigenen Vergiftung.

 

 

Hier zu sehen, eine Penisamputation nach Penisvorfall.


Empfohlene Behandlung beim Tierarzt

  • Wundsäuberung durch den Arzt vornehmen lassen
  • Desinfizierendes Spray oder Salbe

 

Woher kommt diese Erkrankung

  • Verletzungen durch Bisswunden oder an Gegenständen
  • Haare oder Dreck unter der Vorhaut

 

Was hilft dem Degu

  • Sandbad entfernen um die Wunde sauber zu halten
  • Mit Babyöl und Wattestäbchen den Haarring entfernen
  • Tierarzt aufsuchen bei Entzündungen oder Schwellungen
  • Desinfizierende Salbe

  

Kastration

Eine Kastration von Degus ist sowohl bei Weibchen als auch Männchen möglich. Männliche Degus verändern ihr Verhalten nicht d.h. der Geschlechtstrieb und/oder Aggressionen bzw. Dominanz bleiben unverändert. Es ist also nicht sinnvoll Männliche Tiere zu kastrieren in der Hoffnung das sie daudurch ruhiger werden.

 

Da eine weibliche Kastration einen erheblich größeren Eingriff darstellt mit entsprechend höheren Risiken, ergibt diese nur einen Sinn, wenn bei dem Tier eine Erkrankung der Eierstöcke oder der Gebärmutter festgestellt wurde.

 

Es ist sinnvoller Degus von vornherein in gleichgeschlechtlichen Gruppen zu halten, wenn dies nicht möglich ist oder im „Fachhandel“ mal wieder ein Pärchen als zwei Weibchen verkauft wurden etc. kann die Kastration des Männchens eine gute Lösung des Problems darstellen. Hier sollte immer berücksichtigt werden, daß das Männchen auch nach der Kastration noch für einige Wochen zeugungsfähig ist. Eine Trennung der Tiere nach der Kastration von 6-8 Wochen sollte deshalb immer mit einkalkuliert werden. Wenn die Degus so untergebracht werden, dass sie durch ein Gitter weiterhin Kontakt haben können, ist ein anschließendes Zusammensetzen meist kein Problem.

 

Generell hat eine Kastration so hohe Risiken das sie NICHT empfohlen wird, eine gemischte Gruppe ist keine Voraussetzung für die Deguhaltung.

 

Figure 1— Photograph of the caudoventral portion of the abdomen of a neutered male degu 2 years after surgical repair of penile displacement from the prepuce. Inset: close-up of boxed area. Approximately 1.5 mm of the distal portion of the penis (large arrow) is permanently exposed beyond the preputial orifice. The penile tissue appears moist, pink, and healthy. Indentations from the sutures used to maintain the penis in the prepuce are visible in the skin surrounding the preputial orifice (small arrows).

Citation: Journal of the American Veterinary Medical Association 232, 7; 10.2460/javma.232.7.1013

Weitere Informationen & Quellangaben:

  • Jekl, V., Hauptman, K., & Knotek, Z. (2011). Diseases in pet degus: a retrospective study in 300 animals. The Journal of small animal practice, 52(2), 107–112.
  • Powers, M. Y., Campbell, B. G., & Finch, N. P. (2008). Preputial damage and lateral penile displacement during castration in a degu. Journal of the American Veterinary Medical Association, 232(7), 1013–1015.
  • Johnson D. What veterinarians need to know about degus. Exotic DVM 2002;4:39–42.
  • Capello V. Prescrotal open technique for neutering a degu. Exotic DVM 2005;6:29–31. 
  • Capello, V., & Sjoberg, J. (2005). Two Techniques for Neutering a Degu.

 

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